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Wozu braucht es einen Dirigenten?

Liebe Zuhörer unserer Konzerte, Leser unseres Blogs und sonstige Interessierte

 

So manches Mal stellt man sich doch die Frage, wozu es eigentlich die Dirigenten von Chören und Orchestern braucht. Die stehen da, scheinbar ganz nervös, vor dem Chor rum, wedeln mit den Armen in der Luft und der Chor scheint eigentlich ganz gut ohne das Gehampel da vorne klar zu kommen. Scheint zwar so, aber das ist überhaupt nicht so.

 

Was genau macht also so ein Dirigent? Hier ein humoristischer Beitrag dazu vom Dirigenten und Comedian Rainer Hersch aus England:

Übertragen wir diese Erkenntnisse nun auf musiclight, so können wir uns zu folgenden Aussagen verleiten lassen:

  • Wenn Martin, unser Chorleiter, uns nicht zeigen würde, wann wir mit dem Lied beginnen, würde der eine vielleicht noch überlegen, was er morgen kochen will, der andere ob das Outfit des Herrn in der dritten Reihe rechts, dem Dresscode unseres Konzertes entspricht. Wenn also alle nacheinander, je nach Lust und Laune beginnen würden zu singen, käme das etwas schräg daher.
  • Wenn wir singen, hören wir meist nicht alle Stimmen. Es könnte also in der Begeisterung und im Überschwang passieren, dass wir viel zu laut oder auch zu schnell unsere Stimme intonieren. Auch hier ist Martin der Herr der Lage. Mit entsprechenden Zeichen zeigt er an, dass wir unsere Begeisterung zügeln und ein wenig leiser oder auch langsamer begeistert singen sollen.
  • Zuweilen haben einzelne Stimmen eine kleinere oder grössere Pause. Auch hier könnten die Gedanken plötzlich zu den gestern gesehenen Schuhen im Schuhladen abschweifen und der nächste Einsatz verpasst werden. Wenn der Sänger also nicht gewillt ist, ganz genau aufzupassen und evtl. auch Takte mitzuzählen, kann er sich auch in diesem Fall auf wen verlassen?! Genau! Auf den Martin! Er zeigt an, wann es in den einzelnen Stimmen weitergeht.
  • Wie in jedem Verein oder Betrieb braucht es einen Chef, der sagt, wie er es gerne hätte und wie er es gerne nicht hätte. Nicht dass wir kein Mitspracherecht hätten, aber auch in einem Chor gibt es etwa so viele Meinungen wie Sänger. Auch hier bringt Martin am Schluss alles auf einen Nenner. Ganz nach dem solidarischen Motto: Ihr habt alle recht, aber wir machen es so wie ich es entscheide.
  • Der schwerste Bereich seiner Arbeit jedoch (jedenfalls, was wir mitbekommen) ist, uns seine Arrangements beizubringen. Manchmal geht das recht schnell und alle finden sich zurecht. Es gibt aber auch Stücke, die sehr anspruchsvoll sind und eine grosse Herausforderung darstellen. Wir sollen zum Teil Töne singen, von denen wir gar nicht wussten, dass es die gibt. Einzeln gehört, tut einem das wirklich fast im Ohr weh, aber wenn alle Stimmen zusammen singen tönt es dann wunderbar (meistens).
  • Was die meisten nicht wissen: Martin arrangiert alle Lieder speziell für uns. Das bedeutet: So, wie wir die Lieder singen, singt sie sonst niemand. Und glücklicherweise tönt es meistens gar nicht mal so schlecht.

So! Jetzt dürfte es klar sein: Ohne unseren Martin ginge GAR NIX! Ein Hoch auf den Dirigenten!

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Kommentare: 1
  • #1

    Wolfgang (Dienstag, 30 Juni 2020 23:10)

    Dem kann ich nur zustimmen! Und in unserem Chor ist es auch nicht anders...
    Ist nur schade, dass wir noch lange nicht zusammen singen dürfen. Einen entsprechend großen Raum haben wir leider nicht zur Verfügung...