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Von einem langen Weg

Starten wir gleich mit einem Zitat:

«Das Einzige, was besser ist als singen, ist mehr singen.» Ja, definitiv. Singen tut so gut, noch mehr singen tut noch besser. Im Oktober 2020 durften wir uns zum letzten Mal treffen und gemeinsam singen. Es ist eine lange Zeit vergangen. Und nun dürfen wir nicht mehr nur für uns zu Hause singen, sondern wieder alle zusammen. Unsere Freude ist verständlicherweise gross!

Vorbereitung

In den vergangenen Wochen und Monaten waren wir selbstverständlich nicht untätig. Im Gegenteil, es gab auch ohne Probebetrieb ordentlich viel zu tun: Probeplan schreiben, Arrangements erstellen, Einzelstimmen aufnehmen, Übungsheft zusammenstellen und drucken, Homepage auf Vordermann bringen. Und dabei immer wieder die epidemiologische Lage beobachten, hoffen, dass es einen Schritt vorwärts geht. Auch ein Vorbereitungslied wird ausgewählt, so dass wir – wenn wir wieder proben dürfen – bereits auf ein kleines Fundament setzen können.

Auf einmal geht alles sehr schnell… Im Mai keimt plötzlich Hoffnung auf, dass Proben ab Juni wieder möglich sein sollen. Die Vorzeichen tendieren in diese Richtung. Natürlich wollen wir die Gelegenheit beim Schopf packen und starten – das Singen fehlt uns halt schon. Was bisher erst im Planungsstand ist, muss in kürzester Zeit erledigt sein – sonst wäre an einen Start im Juni nicht zu denken. Es wird repriorisiert, umgeplant, ein Ad-hoc-Programm mit dem bereits vorhandenen Übungsmaterial erstellt, das Übungsheft sofort in die Druckerei geschickt.

Ein weit gereistes Übungsheft

Endlich ist das sprichwörtliche Kind geboren: Das Übungsheft ist aus der Druckerei eingetroffen. Sofort wird es an alle weitergeschickt, zusammen mit den wichtigsten Infos zum Start. Für genügend Zeit, das Vorbereitungslied wenigstens ein bisschen anzuschauen, hat es auch noch gereicht. Es geht los!

Die Übungshefte werden gerne und mit grossem Interesse gelesen. Die Vorfreude auf die bevorstehenden Proben steigt täglich. Ein paar Reaktionen:

«Ich kann die Abende daheim sehr geniessen, aber die Aussicht drauf, wieder zu singen, und auch darauf, Euch alle wiederzusehen, macht mich glücklich.»

«Ich freue mich riesig, obwohl mein Gedächnis nachgelassen hat und ich mit Auswendiglernen Mühe habe. Aber meine Freude ist so gross, dass ich es auf jeden Fall versuche😊!»

«Die Aussicht, bald wieder singen zu können gibt richtig Schub und macht Freude!»

«Singen? Ja immer gerne, sobald wie möglich.»

«One day, ein Lichtblick am tristen Himmel des vergangenen Jahres. Wie sehr habe ich das gemeinsame Singen vermisst 😟 Immer, wenn eines unserer Chorlieder im Radio kam, habe ich versucht, in meiner Stimme mitzusingen. Das gelang mir mal besser, mal schlechter. Noch schwierig, ohne meine Mitsänger um mich herum. Darum: Hoffentlich auf bald!!!!»

Und wie wir erfahren dürfen, wird unser Übungsheft sogar in Ascona gelesen!

Wir wären also bereit, im Juni zu starten. Doch dann folgt die Ernüchterung: Singen drinnen und ohne Maske ist nur möglich, wenn 25m2 pro Person garantiert werden können und auch eingehalten werden. Doch Moment mal: das bedeutet 5 Meter Abstand zum nächsten Stimmbänderpaar. Wie soll das gehen? Unser Probelokal ist 80m2 gross – da könnten neben dem Chorleiter genau 2.2 Sänger an die Probe kommen! No chance… Also zurück zum Pausenzeichen, weiterhin kein gemeinsames Singen.

...und nun?

Naja, auch wenn die Nachricht aus Bundesbern verständlicherweise auf den ersten Blick frustrierend ist – das kann uns nicht erschüttern. Da wir sowieso nur wenige Proben im Juni gehabt hätten, da danach schon Sommerferien sind, ist für uns der «Schaden» überschaubar. Bei aller freudigen Erwartung auf das gemeinsame Singen stellen wir unsere Gesundheit in den Vordergrund und warten somit bis nach den Sommerferien zu. Mitte August geht es aber nun wirklich los! Yes!!!

Kurz zusammengefasst

Eines unserer Mitglieder hat die Situation als Gedicht wunderbar zusammengefasst:

Juhuii, scho gli chöi mir üs wieder träffe,

um ändlech dä Corona Fruscht z`vergässe.

fliessig wird güebt die einzelne Stimme,

los,…. wie schön aui Tön erklinge.

 

aber äbä…

ohni Sopran fäut dr Elan

ohni Aut hesch ke Haut

ohni Tenor gits ke Chor

ohni Bass fäut dr Spass

 

nach dä Summerferie weimer wieder Probe, 

i üsem vertroute Stübli ungerem Dach obä.

scho bau ertönt dert üse Gsang

es git gar nüme lang.

 

De simer de glücklech u froh

we mir wieder gmeinsam ertöne zumä harmonische Chor.

Herzlichst

musiclight

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