3. Sing-Workshop: Was bedeutet es für mich, bei musiclight mitzusingen?

Mit dieser Frage habe ich mich seit der letzten Probe intensiv beschäftigt.

Seit ich im Dezember das wunderschön gestaltete Heft für den 3. Sing-Workshop erhalten habe, freue ich mich aufs Singen. Ich übermale meine Stimme und meinen Text mit Leuchtstift, versuche, die eine oder andere Passage und die mir bereits bekannten Lieder zu singen – und gerate von einem «Juhuii!» zum nächsten – wer mich etwas besser kennt, weiss, dass ich nie nur ein Lieblingslied habe – und in diesem Programm sind grad einige meiner Lieblings-Lieblingslieder dabei.

Als ich entdecke, wer alles mitsingt, wächst die Vorfreude womöglich noch: die neue Arbeitskollegin, die vertrauten und lieben Gesichter aus dem regelmässigen Chor, Menschen, mit denen ich bereits manches Wegstück gehen durfte und neue Sitznachbar/innen, neben denen ich mich auf Anhieb wohlfühle.

Was mache ich nun mit all diesen Emotionen?

Eigentlich ist das Singen mit Martin genau das Ventil, das ich brauche, um Freude, Berührtsein, Glück auszudrücken – wären da nicht meine Stimmbänder, die einfach zu kurz sind, um die benötigten Töne kräftig und voll produzieren zu können…

Völlig aufgelöst fahre ich nach Hause. Wie soll ich mit dieser Zerrissenheit umgehen? Singe ich nur so ein bisschen mit? Kann ich das überhaupt? Wohl eher nicht…! Lasse ich das Projekt sausen, weil nicht jedes Mal frustriert heimgehen möchte? Nehme ich die Situation zum Anlass, um zu üben, mit unangenehmen Momenten konstruktiv umzugehen? Aber wie?

Bald weiss ich, dass das Aufhören nicht in Frage kommt, aber weiter bin ich mit meinen Überlegungen und der Suche nach einem für mich gangbaren Weg noch nicht gekommen, als ich am Samstag eine Mail von Martin bekomme: Er hat für das abgrundtiefste Lied eine echte Sopranoberstimme geschrieben!

Wieder laufen die Tränen, aber diesmal aus Dankbarkeit, und ich freue mich womöglich noch mehr auf die nächsten Proben!

Franziska